Joseph Hirschbühl II, Erbauer der katholischen Kirche St. Jakobus in Schutterwald

 

Nach langer Forschung im Landesarchiv, in einschlägiger Literatur und nach der Recherche in den Kirchenbüchern der Pfarrei Lingenau in Österreich und in den hiesigen Kirchenbüchern, aber auch durch Indizien und aufgefundenen Inschriften am vermuteten Wohnhaus des Joseph Hirschbühl II. ist nun die Quelle gefunden, die alle Vermutungen bestätigt.

Im Buch "Die Vorarlberger Barockbaumeister", 3. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage 1976, von Norbert Lieb.

Hier ist die Kirche in Schutterwald explizit auf Seite 96 aufgeführt.


Im März 2018 erschien das Buch Joseph Hirschbühl, Vorarlberger Barockbaumeister in der Ortenau von Eugen Hansmann. Darin sind die von Hirschbühl erbauten vier Kirchen in Grafenhausen, Ringsheim, Schutterwald und Zell am Harmersbach sowie seine Profanbauten in Neuried Ichenheim beschrieben. Interessante Episoden während der Forschung sind auch darin abgehandelt. Eine Fotogalerie mit vielen Farbfotos ergänzen die Texte. Die erste Auflage ist vergriffen, die zweite Auflage seit 2019 erhältlich. 
Im Downloadbereich ist eine Ergänzung zu den Grundstücks-Forschungen im Landesarchiv Kornwestheim und ein Zeitungsbericht dazu enthalten.



 
Werkverzeichnis über die Arbeiten von Joseph Hirschbühl II

Maurermeister und Architekt in Kenzingen und Schutterwald. Geboren am 19. Juni 1746 in Lingenau/Bregenzerwald. Seit 1786 Bürger von Schutterwald. Gestorben am 9. April 1825 in Bühl/Baden.


Tätigkeit
:
- 1784 – 85 Kirche St. Johann Baptist in Ringsheim.
- 1784 – 86 Kirche St. Jakobus in Schutterwald.
- 1785 Landgasthof zum Schwanen der Familie Derendinger in
   Neuried- Ichenheim, Zuschreibung.
- Um 1785 Gasthaus zum Adler der Familie Bayer in Schutterwald,
   Zuschreibung.
- 1786 Renovierung des alten Pfarrhauses in Schutterwald.
- 1787 Entwurf der Kirche St. Jakobus Grafenhausen, Gemeinde
   Kappel-Grafenhausen.
-.1787 Kath. Pfarrhaus in Neuried-Ichenheim.
- 1787 Eigenes Wohnhaus mit Ökonomiegebäude in Schutterwald.
- 1785 bis um 1790 verschiedene Wohnhäuser in Schutterwald,  
   Zuschreibung.
- 1791 Kirche St. Symphorian Zell am Harmersbach (die dabei    
   beschäftigten Maurergesellen kamen alle aus dem Bregenzerwald).
- 1817 Entwurf für das neue Pfarrhaus in Schutterwald, Zuschreibung.


Das Werkverzeichnis wurde dem Buch „Die Vorarlberger Barock Baumeister“ von Norbert Lieb entnommen, ergänzt und korrigiert von Eugen Hansmann, dessen Quellen waren die Interneteintragungen der Pfarreien Grafenhausen, (Akkord) Bauvertrag zum Bau der kath. Kirche in Grafenhausen, Zell am Harmersbach, die Tauf- und Heiratsbücher der Pfarrei Lingenau in Österreich, Vorarlberg und die Kirchenbücher Schutterwald.

DeckelBuch Kleinodien Hirschbühl20181204



Aus Rathaus-/Kirchplatz wird „Joseph-Hirschbühl-Platz“
Aus Lingenau stämmiger Architekt Joseph Hirschbühl erhält nach rund 240 Jahren seine späte endgültige Würdigung mit Benennung eines Platzes mit seinem Namen im Zentrum von Schutterwald in Baden.
Schutterwald/Lingenau. In der Gemeinde Schutterwald in der Oberrheinebene (ca. 7300 Einwohner) steht eine stattliche Pfarrkirche, deren Grundstein die Jahreszahl 1786 zeigt. Durch fehlende Unterlagen, die vor etwa 150 Jahren sowohl im Pfarrhaus als auch im Rathaus auf mysteriöse Weise verschwanden, waren viele Generationen im Unwissen, wer eigentlich die schöne katholische Kirche gebaut hat. Durch langjährige Forschungen durch den Historischen Verein Schutterwald, insbesondere durch Schreinermeister Eugen Hansmann, konnte nun dieses Rätsel endgültig gelöst werden. Joseph Hirschbühl, Spross einer Lingenauer Baumeistersippe, die der sogenannten „Auer Zunft“ angehörte war der Architekt der Kirche, die er mithilfe seines Bruders Anton, dem Maurermeister auf einem ehemaligen Friedhof im Dorfzentrum erstellte. Weitere Kirchen erstellte Joseph Hirschbühl im südbadischen Raum, in Grafenhausen, Ringsheim und Zell a. Harmersbach. Öffentliche Bauten wie das Pfarrhaus in Schutterwald und Ichenheim, sowie die Gasthäuser „Adler“ in Schutterwald, heute Apotheke und „Schwanen“ in Ichenheim werden ihm zugeschrieben. Joseph Hirschbühl wurde 1746 in Lingenau geboren. Sein Vater war Peter Hirschbühl aus Lingenau im Bregenzerwald. Der 40jährige Joseph Hirschbühl heiratete am 6. Februar die um 16 Jahre jüngere Theresia Lipps aus Schutterwald. Joseph Hirschbühl errichtete neben dem Kirchenbau auch noch seine eigene Wohnstätte für seine Familie, die sich bald stetig vergrößerte. Die Töchter heirateten meist in Schutterwälder Familien, die Söhne wanderten in den anfänglichen 1850er Jahren nach Amerika aus. Das eigene Haus vererbte Joseph Hirschbühl an seinen Sohn Joseph Ignatz und zog mit seiner Frau im Lebensabend zu einer Tochter nach Bühl-Stadt, wo sie später verstarben.
Im Juli 2022 konnte Bürgermeister Martin Holschuh zu der Einweihungsfeier des „Joseph-Hirschbühl-Platz“ eine stattliche Besucherzahl begrüßen, unter ihr Herr Pfarrer Dr. Emerich Sumser, Den Vorsitzenden des Historischen Vereines, sowie die Historiker, Eugen Hansmann, der die Hauptforschungsarbeit über die Hirschbühlsippe leistete und Klemens Hansert, der sich für die grafische Darstellung der Erinnerungstafel und Bildgestaltung im Buch von Autor Eugen Hansmann, „Joseph Hirschbühl, Vorarlberger Barockbaumeister in der Ortenau“ verantwortlich zeigte. Bürgermeister Holschuh ging auf die jahrelange Forschungsarbeit des Vereines ein und bedankte sich für großartige, eigennützige Arbeit. Nach einem Musikstück der Bläsergruppe des Musikvereines wandte sich der 1. Vorsitzende des Historischen Vereines, Clemens Herrmann an die Zuhörer und erläuterte in einem interessanten Vortrag die erbrachten Ergebnisse der jahrelangen Forschungsarbeit. Herrmann bedankte sich bei Bürgermeister Holschuh für die gute Zusammenarbeit und Entgegennahme der Wünsche, sowie bei der Gemeindeverwaltung für die Übernahme der Kosten.
Einen großen Dank sprach er auch Bauamtsleiter Gärtner für die Planung und Gestaltung des „Joseph-Hirschbühl-Platz, Herrn Bauhofleiter Wurth und den Bauhofsmitarbeitern für die weitern Ausarbeitungen aus.
Nach einem weiteren Musikstück begab man sich vom Rathaus zur gegenüberliegenden Erinnerungstafel. Nach dem Durchschneiden des Bandes durch den Herrn Bürgermeister Martin Holschuh, Pfarrer Dr. Emerich Sumser, Vorstand Clemens Herrmann, Autor Eugen Hansmann und Tafeldesigner Klemens Hansert, gab Pfarrer Dr. Sumser dem Platz die kirchliche Weihe. Nach einem weiteren Musikstück der Bläsergruppe äußerte der Vorsitzende Clemens Herrmann den Wunsch, dass der „Joseph-Hirschbühl-Platz“ künftig viele Betrachter finden wird, die damit ihr Wissen um die Geschichte Schutterwalds erweitern können. Auf Einladung von Bürgermeister Holschuh zu einem anschließenden Umtrunk, schloss die der Persönlichkeit geschuldeten Veranstaltung.

  • EinweihungHirschbühlplatz2022
  • HirschbühltafelundStele2022
  • HirschbühlplatzInfo20210111

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